Sonntag, 1. März 2015

Kälteeinbruch und Frostgefahr

Folgenden Text habe ich bereits vor ein paar Wochen geschrieben. Ich bin zwar mittlerweile eines Besseren belehrt worden und habe eine Art "Gegendarstellung" verfasst, wollte ihn euch aber trotzdem nicht vorenthalten:

Sonne, Wärme, wie fühlt sich das an? Sonne in deinem Gesicht, Wärme auf meiner Haut. Licht in meinem Lachen, Schattenspiele in deinem Haar. Weg, weit weg. Nichts als Kälte und Eis um mich, um mich herum und in mir. Mir ist kalt. Ja, es ist Winter, es liegt Schnee und es hat Minusgrade. Und ich bin eine Frostbeule und habe grundsätzlich eiskalte Hände. Aber es ist nicht die Jahreszeit, die mich frieren lässt. Nein, eigentlich mag ich den Winter. Vielmehr ist es die Abwesenheit von Wärme, von deiner Wärme. Von Menschenwärme, Herzenswärme.


Ich gehe auf die Straßen und mir ist trotz drei Jacken kalt. Mir wird auch nicht warm, denn jedes Gesicht, das ich sehe, ist verschlossen, jedes Lächeln gefroren und nach jedem Wort hängen Eiszapfen in der Luft. Fällt das nur mir auf? Jeder schaut auf sich, niemand nimmt den anderen wahr, alle sind Luft. Menschen verletzen sich, mit Worten, Worten, die schneiden wie die eisige Luft an meinen Wangen. Menschen ignorieren sich, sind Luft füreinander, Luft, die undurchdringlich dicht ist wie der Nebel, der über der Erde hängt wie eine dicke Decke. Menschen hassen sich, nehmen sich die Luft zum Atmen und existieren nur für sich.

Was ist los mit euch? Seht ihr nicht, dass ihr blind seid? Blind vor Arroganz, vor Egoismus, vor Narzissmus. Hauptsache, euch geht es gut. Hauptsache, ihr habt Geld, Erfolg und macht Karriere. Die anderen? Die, die Hilfe brauchen, die eure Hilfe brauchen? Die, die auf ein aufmunterndes Lächeln, auf ein hilfreiches Wort und eine tröstende Umarmung hoffen?

Denen ist kalt. Trotz drei Jacken.


 Eure Jül

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