Sonntag, 31. Dezember 2017

All good things...

Uganda.

Meine heimliche Liebe. Durfte das natürlich nie zu laut sagen, hing und hängt mein Herz doch an Ruanda. Aber ja, hier bin ich ins Jahr 2017 gestartet, am Victoria See. Bin weitergereist, in den Norden. Alleine. Einsam war ich nie, ich hatte ja mich dabei. Und meine neu entdeckte Spontanität, und Gelassenheit. Ich habe gemerkt, was es heißt, Verantwortung für sich zu übernehmen. Den Moment zu genießen. Pläne zu verwerfen. Habe gemerkt, was es heißt, jemanden zu vermissen.

Wasserfälle. Staub und Dürre. Brennende Hitze, brennende Erde. Trockener Mund und glänzende Augen. Erde als Feuerball. Hühner unter den Sitzen und Sterne über den Köpfen.

 “I know that I am sensitive and emotional. Trying to hide it just makes things worse. True balance comes from within, I gotta fight that fight first.”

“I am not the only one who is afraid. Afraid of being hurt. We both are. We all are.“



Kenya.

Nationalpark, mit dem Rad. Auf Felsen geklettert und Vulkane bestiegen. Wilde Natur. Ich habe gelernt dem Leben zu vertrauen, denn es fängt uns auf, immer wieder. Freier Fall mit Fallschirm. Dinge passieren nicht ohne Grund. Diese eine Begegnung in einer Kunstgalerie in Nairobi sollte Folgen haben.

Ruhe. Weite. Dunkelblauer See. Esel am Straßenrand, meine Lieblingstiere, immer noch. Lachende, schreiende Menschen. Leidenschaft und Aggressivität liegen so nah beieinander. Gleißende Hitze und Impulsivität. Menschengewimmel. Soul Train. The scars along the way. Drückende Stille. Glitzerndes Wasser. Call it bioluminescence. Or magic.

 „This was the most difficult part: This journey is also a journey to myself. Being surrounded by so many inspiring people, talented artists, strong women, made me feel insignificant. I was the most introverted version of myself. Intimidated and full of doubts, full of fear, but also full of inspiration. To overcome this feeling has been challenging, more than any volcano hike. I haven’t reached my limits yet, I haven’t reached the summit yet. This is an ongoing journey and the view is stunning.”



Tanzania.

Hitze. Glück. Freundschaft. Durchtanzte Tage und durchtanzte Nächte. Meer und Strand und Sand. Vertrauen. Musik, die den Horizont erreicht und Sonnenstrahlen bricht. Schlimmster Sonnenbrand. Vom Salzwasser verklebte Haare, Sommersprossen und Sternschnuppen. 

„What are the colors of tolerance?“



Rwanda.

Die letzten Tage, die schönsten. Lagerfeuergespräche. Nähe, Vertrautheit. Regen.

 “What about the unspoken words? The ones that gather in your heart and wander on your face? They are engraved in your gestures, so why don’t you just spit them out? People deserve these chunks of truth. I deserve them. Even if I’m able to read between the lines.“


„Wie beweglich ist Identität, wie beständig Veränderung?“


Germany.

Ich bin heimgekommen und bin es nicht. Kulturschock, andersherum. Ich habe gezweifelt und nichts mehr verstanden. Mich nicht mehr verstanden.

„Kaffeeduft erfüllt das Haus, aber es riecht nicht nach Zuhause. Es riecht fremd und vertraut zugleich, ein Geruch, den ich auf einmal abstoßend finde, wie so vieles hier. Wieso haben wir auch so viel Zeug? Niemand braucht es, niemand benutzt es, denke ich und gehe in mein altes Zimmer, in dem zu viel Zeug steht. Setze mich an den Schreibtisch, nehme einen großen Schluck Kaffee, der mit meiner geliebten Sojamilch immerhin ganz gut schmeckt und starre aus dem Fenster. Ich überlege, wieso sich meine Stimmung nicht ändert, wieso ich sie nicht ändern kann, vielleicht weil ich sie nicht ändern will. Vergleichbar mit einer dichten, grauen Wolkendecke, aus der es immer mal wieder regnet und unter der es zwar erdrückend ist, aber irgendwie auch widerlich gemütlich. Zu einfach ist es, mich im Schlamm zusammenzurollen und zu vermissen, zu viel Überwindung kostet es nach der Sonne zu suchen, ist sie ja doch nicht die Sonne Afrikas.“

„Zurückkommen, nicht nach Hause kommen. Sich verloren fühlen, heimatlos. Gestrandet, auf der falschen Insel, gelandet, auf dem falschen Planeten. Vertrautheit, die fremd ist, in der ich mir fremd bin. Heimkommen, nicht ankommen. Sich nicht bewegen können, ruhelos. Nichts, was einen bewegt, was einen anstößt, zum Fliegen bringt, schwerelos. So viel, was einen zum Fallen bringt, haltlos.“

„So schwer ist es, dieses Gefühl, diesen Zustand zu erklären, verständlich und begreiflich zu machen. Vielleicht vergleichbar mit einem Vogel, der gerade erst Fliegen gelernt und sich jetzt einen Flügel gebrochen hat. Mit ausgelatschten Schuhen, die unglaublich bequem waren, jetzt aber drücken und scheuern und schmerzen. Mit einem Raum voller Menschen, alle tanzen Walzer, ich aber kann nur Salsa. Ich tanze meinen Stil weiter, falsche Schritte, falscher Rhythmus. Stoße an und ecke an, stolpere und falle, belustigende, fragende, verständnislose Blicke. Pass dich doch an, scheinen sie mir zuzuwerfen, mach mit. Was aber, wenn ich nicht will, Angst habe, meine neu erlernten Tanzschritte zu vergessen? Wenn ich Angst habe, aus meinem Tritt zu kommen? Ausgetanzt.“



Cuba.

Das schien mir die beste Idee in meiner Situation: aufbrechen, auf ein Neues. Ans andere Ende der Welt. In die Wärme, in die Sonne. Und was habe ich gelernt? Sich selbst nimmt man immer mit. Mit all seinen Ängsten und Zweifeln und Unsicherheiten. Vor sich selbst davonlaufen geht nicht. Und: Toleranz hat Grenzen. Meine jedenfalls. Mein Spanisch leider auch.

Strand, Meer, Sonne, Berge. Parallelwelt. In welcher Blase bewegen wir uns? Wandern, vom Weg abgekommen. Wasser wie Transparentpapier oder Glas, glasklar. Unterwasserwelt. Wasserfälle. Nacktbaden. Rochen und Nemo. Aufdringlichkeit. Stunden in Trucks. Unverständnis. Gastfreundschaft und Gegenwart.

„Mittelweg geht nicht allein. Ich komme auf dich zu. Was passiert, wenn du stehenbleibst?“

„Why do we always think that our opinion is the right, that our view of the world the only one?”

“Ich will nur frei sein. Stattdessen lege ich mir selbst Fesseln an. Und das ist alles nur in meinem Kopf.“

„Um mich herum das Paradies. Und in mir tobt die Hölle. Seifenblasen, die platzen. Blut spritzt auf weißen Sand.“

 „Und wie immer hängt alles von mir ab, von meiner Perspektive. Ich mache mich selbst klein und andere schauen über mich hinweg. Ich bin leise und werde überhört. Ich ducke mich und werde zertrampelt.“

„Wie lebt man den Moment, wenn man gar nicht darin sein möchte?“

„Was, wenn ich nicht genug bin?“


Belgium.

Ich dachte, ich wähle einfach meine Lieblingsstadt aus für mein nächstes Praktikum und alles wird einfach. Und wieder habe ich nicht bedacht, dass ich mich selbst mitnehme. Dass ich eine andere geworden bin, dass alles anders geworden ist. Und ich habe gelernt, das zu akzeptieren. Man kann Momente nicht zweimal leben, auch nicht in einen Zug packen und jederzeit wieder aufspringen. Der ist schon lange abgefahren. Und ich suchte ihn an jedem Bahnhof. In Brüssel habe ich ihn auch nicht gefunden. Dafür: Neue Ecken, ein neues Licht auf die Stadt. Zeit für mich, endlich. Etliche Runden durch den Park. Alle schneller als ich, aber das war egal. Durchtanzte Nächte mit dem Verrücktesten. Life is too short, so why not? Abnabelung. Und Zuhause, bei Menschen, in deren Armen. Und ein bisschen mehr bei mir selbst.

„Ich habe aufgehört zu tanzen. Habe mich aus meinem wohlig widerlichen Winterschlaf gerissen und aus dem an meinen Nerven ziehenden Zurückkommkoma geholt. Bin losgerannt, hinaus in diese seltsam sanfte Sonne, mit schwarzer Schwermut und süßer Sehnsucht.“

„Ich dachte, ich wäre schon lange da, wo ich hin wollte. Dachte, ich hätte den Gipfel schon längst erreicht. Und dann wird die Luft auf einmal wieder dünn, ich muss mir meine Kraft einteilen und steige noch ein Stückchen weiter, noch ein Stückchen höher. Und höher, und ich kämpfe. Atemnot. Ich merke, dass der Kampf ein anderer geworden ist. Ich kämpfe nicht mehr gegen mich, sondern mit mir an meiner Seite, mit mir zusammen, zusammen auf einer Seite. Ich und ich. Wir kämpfen um die radikale Selbstliebe. Und die Aussicht ist atemberaubend.“

„I am not your break filler. I deserve more than that. And yes, maybe I provoked and maybe I was unfair. But I was tired of suffering. So I took the knife.”

„Dieser Kuchen gehört mir ganz allein. Mit Schokolade, und Sahne obendrauf. Und ich brauche keine Kirsche, brauche niemanden, um zu genießen, will mit niemandem teilen. Das ist mein Glück, nur ich habe ein Anrecht darauf. Bedingungslos.“

„Und nach diesem lauen Abend, an dem ich so viel mit ihr gelacht hatte, an dem die Bar und das Bier nebensächlich waren, an dem selbst das Erzählen von Schwerem auf einmal leicht war, fahre ich auf meinem Rad durch Brüssel, durch mein geliebtes Brüssel, und fühle mich als wäre ich angekommen. Im Moment. Und dann dieser Abend, an dem Andersartigkeit keine Rolle spielte, nicht einmal die Erinnerungen, die wir teilen. Nur die Erinnerungen, die gerade da geschrieben werden.“

„Zurückkommen, nicht nach Hause kommen. Sich neu fühlen, anders. Gestrandet, um zu schwimmen, durch Schlamm und mit Schmetterlingen. Gelandet, um zu fliegen, über Felder und mit Fischen. Um als Vogel mit den Fischen zu fliegen. Nichts, was nicht zusammenpasst und so viel, was es noch zu lernen gibt. Und damit meine ich nicht nur Tanzschritte.“




Rwanda.

„Yule, just do what makes you happy“. – “Ok, let me find out”. Also bin ich wieder zurück nach Ruanda. Ich weiß nicht wieso, aber ich wusste, ich muss dorthin zurück. Bin also meinem Herzen gefolgt. Das wurde mir erst einmal herausgerissen. Schlag ins Gesicht. Enttäuschung, Misstrauen. Ich wurde beklaut und beraubt. Wurde angelogen und enttäuscht, wurde verletzt. So viel wurde mir klar. So viel wurde mir schmerzhaft bewusst. Und ich bin aufgewacht und habe erkannt, dass es nie wieder so wird wie es war. Dass das gut so ist. Dass Menschen sich verändern, dass Menschen kommen und gehen. Und dass ich mir selbst ein Ruhepol, ein Zuhause sein kann. Dass ich vertrauen will. Und dann hat sich alles gefügt. Puzzle. Ich habe gelebt und gefühlt, intensiv. Ich habe Entscheidungen getroffen, habe losgelassen und mich fallengelassen. Und ich wurde aufgefangen. Ich habe aufgehört zu warten, denn: da draußen wartet genug auf mich.

„Ich tanze, trinke, taumele. Inhaliere. Vergesse mich und alles, was war. Vergesse dich und alles, was wir hatten. Ich tanze. Ich lasse es aussehen wie einen Tanz, niemand wird merken, dass es Flucht ist. Ich versuche zu entkommen. Dem Schmerz, der meine Kopfschmerzen verursacht. Der Erinnerung, die hier an jedem Ort hängt, wie ein feuchter Nebelschleier, der sich nicht abwischen lässt und alle anderen Farben blass erscheinen lässt. Und dem Gefühl, das du in mir ausgelöst hast, wenn du mich angesehen hast.“

„Ich kann mich nur schützen, wenn ich mich selbst bedingungslos liebe. Nur so bin ich gegen Verletzungen gefeit, wenn auch nicht immun. Indem ich mich selbst liebe, bin ich von der Liebe anderer unabhängig. Liebe sollte befreien und nicht einengen.“

„Es gibt kein too soon oder too late. Es gibt auch keinen richtigen Moment. Es kommt darauf an, den jetzigen Moment zum richtigen zu machen.“

“It’s crazy how a brain works.” – “Yes, it can be your biggest treasure and your biggest enemy.” – “It can only be your enemy if you don’t love yourself.”

“You are free. You have everything you need. It is your choice.”

“Let it go, Yule. Let them go. If they don’t want to be in your life, they don’t deserve it. Don’t care about people who don’t care about you.”



Uganda.

Festival vibes. Nyege Nyege magic. Dancing in the mudd and singing in the rain. Happiness is real. Freedom is addictive. I want more!



Kenya.

Diese Begegnung im Februar brachte mich wieder zurück nach Kenya. Nach Nairobi, wo ich Teil einer Ausstellung war. Meine Bilder, dort an der Wand. Of home and belonging. So viele Zweifel waren auf einmal weg, so vieles war klarer. Aufwind. Habe mich auf diese Bühne stellt. Nicht perfekt war es, aber echt. Und ehrlich. Zuspruch und neues Vertrauen. In mich und in Menschen. Freundschaften, Abenteuer. Neue Impulse. Und Kunst.


Germany.

Der Abschied war nicht schwer. Das Ankommen auch nicht. Es ist egal, wo ich bin. Mir geht es gut. Und ich weiß das zu schätzen. Dankbarkeit. Und Mut und Gelassenheit. Bewusstsein. Für die Schönheit des Moments. Neuanfang hier, mal wieder. Bin in eine andere Stadt gezogen und habe neue Menschen kennengelernt, neue Herausforderungen, neue Projekte, neue Freunde. Habe mich eingelebt und will wieder weiter. Raus aus der Komfortzone, meine Flügel sind noch nicht ausgewachsen.

„ I guess I’ve discovered more identities. Suddenly, there is this confident and loud voice that wants to be heard. That doesn’t care much. I don’t care much. I just want to speak up and show some colors.”

 “Yule, you are too far. I am trying to understand you, but I can’t.”

„Schallendes Gelächter, das an diesem Sonntagmorgen von den Wänden dieses kleinen Festsaals widerhallt und sich in den Regentropfen, die draußen an den Fenstern kleben, bricht. Roter Samtvorhang. Auf die Bühne, kommt schon.“

“Ich bin nicht nur mir selbst ein Zuhause, ich bin auch meine eigene Sonne.“

“Confidence is not something you can gain. It is not something you achieve. You’ll be more and more confident when you are eliminating your doubts. One by one.”

 “I know that spending time with me can be exhausting. Not only because I am sometimes late, I am confused and confusing and disorganized. Not only because I have a million things on my mind and am sharing at least half of them. Not only because I do not watch when crossing a street, not only because I interrupt myself and you as well when seeing a bird. Or a cloud. Or a tree. Not only because I can sing the same song for hours and not only because I cannot sing. Not only because I always need to talk about my feelings, not only because I can be the most introverted person you might know on this planet, not being able to have a conversation with human beings, but with myself instead.
Spending time with me can also be exhausting cause I am telling you things that you do not want to hear, maybe. That you don’t understand. That do not fit your way of thinking and that do not fit in your boxes. Why would you open them? Might be a mess. And painful. And scary. Why would you question your way of thinking and the way you perceive yourself and the world? And yourself in this world? Might show you your fears. And doubts. And insecurities.
And yes, I know that spending time with me can be exhausting because I am loud, sometimes, and I am provoking. Everything I want is to test myself, and you and your limits. Let me know before I cross them. Let me know if I am wrong. Let me know if you know better or more or different things than I do. I am happy to learn and I never want to stop growing. But I will not shut the f*** up just because it is getting uncomfortable.”



Following your fears
Is scary
But it’s the only way
To grow wings
That are strong enough
To make us rise

Facing your fears
Is frightening
But it’s the only way
To burn the demons
That were strong enough
To hold us back

Freeing yourself
Is terrifying
But it’s the only way
To become someone
That is strong enough
To show
That we are not strong enough.

That we are enough.


***

Yule




Donnerstag, 1. Juni 2017

Falling Skies


Have you ever looked up to the sky during the day, watching white puffy clouds moving overhead, seeing them transform into animals and other shapes and imagining how it would be like to touch them? Maybe it would feel like fluffy cotton candy, maybe your fingers would stick there forever. Maybe it would feel like dipping your fingertips in water, the cloud would immediately release all the drops it had kept inside and you would be taking showers forever. Maybe it would feel like a soft blanket you could fall asleep on and get carried away forever. Forever. Until eternity. And then? Then we could meet in heaven. Up, all the way up there. Above the clouds and the sky, where you do not find air anymore. Where you do not find war anymore. Only love. And not only on cloud nine.

Have you ever looked up to the sky at night, watching blinking stars and wondering if you could collect and wear them as a necklace? Maybe the jewels you sometimes find in peoples’ hearts are just those falling stars that you sometimes see in the night sky. Maybe the wish you make in that moment comes true with these people. These people who carry blinking and shining stars in their eyes and the sky in their heart. Go and search for them, for those who believe in the sky and who never stop dreaming.

Falling stars, falling skies. Catch the stars, touch the sky. Dream. The sky is not the limit, you can go further. You can reach the stars and go beyond the sky if you just believe in it.

Shine and sparkle. Be your own star in a winter’s night and someone’s flower on a summer day. See stars in other peoples’ eyes and find the sky in your heart. You will find the freedom you are searching for.

Have you ever looked up to the sky during a thunderstorm? Feeling the lashing winds on your skin, hearing the deafening noise of falling raindrops, turning little rippling streams into torrential rivers. Being dazzled by lightning and terrified by thunderclap, you realize how small you are in this universe, surrounded by incredibly strong powers, surrounded by nature. There is something stronger than us, something bigger, something that you cannot control, neither with the money you gain nor with the success you might achieve. Nature is the best place to learn some kind of modesty. We are insignificant, we cannot control nature or influence the weather. We can only change ourselves. Respect nature, love other people and love yourself. If the skies fall, hold up your hands. You will catch all the stars.

Have you ever looked up to the sky at any time, wondering what it would feel like to have wings and just fly, high, above the sky. To make the sky your soil, with the clouds being your garden and the stars being your flowers. Why do we actually tend to look up when we think of the sky? Look at your feet, you are standing in the sky and walking around in your peaceful garden, admiring the flowers and the complete silence surrounding you. Probably this is what we call peace. No rush, no fight, just freedom. No boundaries and no rules. You can even build your castle in the clouds without worrying about rules of architecture, in the sky, there are no limits. And the sky actually begins on earth. At your feet. And from your heart you can touch the sky.

Falling stars, falling skies. Catch the stars, touch the sky. Dream. The sky is not the limit, you can go further. You can reach the stars and go beyond the sky if you just believe in it.

Shine and sparkle. Be your own star in a winter’s night and someone’s flower on a summer day. See stars in other peoples’ eyes and find the sky in your heart. You will find the freedom you are searching for.

Have you ever wondered why the presence of some people feels like the sky and a thunderstorm at the same time? They leave traces and trails behind them, not trails of destruction, but trails of love. They shine like stars and flowers and struck like a lightning bolt. Because they love what they do. Because what they do, they do it with passion. Passion is power, and this power is what you feel being surrounded by them. Go out and do the same. Believe in the sky, in its magic and its power and do what you love. Do it with passion and believe in what you do, believe in yourself. Remember: The sky begins at your feet. And from your heart, you can touch it.

Have you ever wondered what I am actually doing? I want to travel this country, I want to travel the world. I want to find other people who believe in the sky and in themselves. Even if we all are different, we live under the same sky. It does not matter where you are and where you came from, the sky is as far from you as it is from me. And still, you can get closer. Who told you that the sky is your limit? It is not. The only limit is your mind. Look up, widen your horizon. Go up, chase your stars. Speak up, dream out loud. Follow your heart, it will lead you towards the sky.

Falling stars, falling skies. Catch the stars, touch the sky. Dream. The sky is not the limit, you can go further. You can reach the stars and go beyond the sky if you just believe in it.

Shine and sparkle. Be your own star in a winter’s night and someone’s flower on a summer day. See stars in other peoples’ eyes and find the sky in your heart. You will find the freedom you are searching for.

You don’t need to understand the reasons of your heart and the direction towards which it is leading you. Even a cloud does not know why it moves in a certain direction and at a certain speed, it just feels an impulsion. And then the weather changes and clouds don’t bring storm and rain, then they just want to paint the sky and to add more color to the sunset. When the sun rises again and you feel where to go now, just move. The sky knows the puzzles and patterns behind all clouds, and you will know, too. We will know. But before, we need to cross the boundaries of our society and exceed the limits of our minds to finally see and act with our hearts. To fall in love with rising stars and to be falling stars to rising suns. To dance with the clouds and with the people, no matter rain or thunder.

We won’t just reach and touch the sky. We will go beyond it.

And when it falls, we are the first to rise. 


Idea: Cedric Mizero
Text & Photos: Yule Burlefinger



Montag, 13. März 2017

#juleimlanddertausendhügel – All good things (come to an end) // come in threes

„Four birds on her wrist, swallows from the look of it. She is a bit of a bird herself. Her voice has a quality…some way of sounding clearly even in a noisy train carriage. I think she could sing if she wanted and her voice would soar like a bird.” – Alexander Ikawah


„Das hier ist das, was ich will. Reisen. Frei sein. Entdecken und erleben. Erstaunt sein und beeindruckt werden, von Landschaften und Natur, von Menschen und vom simplen Leben. Mehr brauche ich nicht.“


“I see that you like to talk, but it’s just bubble talking. You talk, but you don’t see, you don’t listen. You use all these words just to create a space for you, to fulfill the silence and to push others back.”


„Wieso nur tue ich mir das hier an? Quäle mich diesen Berg, Vulkan, nach oben, spüre die Schreie meiner Oberschenkel und bekomme einen knallroten Kopf. Anstrengung und Luftmangel. Und er kraxelt vor mir diesen steinigen Weg nach oben als mache er einen Spaziergang. Weit vor mir. Aber auch bei diesem Weg ist die Mühe nicht umsonst, wie auch auf meinem Weg: Weiter, immer weiter, nicht zurückschauen und bloß nicht aufgeben. Oben lohnt sich die Aussicht.“


“What about the unspoken words? The ones that gather in your heart and wander on your face? They are engraved in your gestures, so why don’t you just spit them out? People deserve these chunks of truth. I deserve them. Even if I’m able to read between the lines.“


 „Die Oberflächlichkeit dieser belanglosen Gespräche wird erdrückend. Ich muss raus, muss was für mich machen, für mich allein. Begebe mich also in das Menschengewimmel dieser riesigen afrikanischen Stadt, suche vergeblich nach dem richtigen Bus, fahre falsch und frage nach und finde mich schließlich in dieser winzigen Galerie wieder, die mich aufnimmt und mich eintauchen lässt in Farben und Pinselstriche, die mir erklärt wird von diesem Jungen, der noch so viele Träume hat.“


”There are no mistakes in life and art, only results you didn’t expect.“ – Yony Wai-te


„Eigentlich mag ich keine Menschenmassen. Gerade finde ich diese aber unglaublich mitreißend, eine vibrierende Stadt voller Charakter und Kontraste. Zum ersten Mal gehe ich unter in Afrika, werde trotz meiner Hautfarbe nicht wahrgenommen, bin einfach Teil davon und genieße es unglaublich.“


„Wie sehr ich doch Entscheidungen verabscheue. Wieso auch hatte ich diese Idee, vermutlich wirklich die größte Schnapsidee, die ich je hatte. So viel Geld, nur, um uns mehr Zeit zu verschaffen, um einen Abschied hinauszuzögern, der eh kommen wird? Nur um noch drei weitere Seiten an ein Kapitel anhängen zu können, das eh enden wird?“


„Und wenn schon. Ich mach‘ das einfach. Er hat mir ja auch geraten, meinem Herzen zu folgen. Und wenn es mich in eine Mauer rennen lässt? Dann würde ich wenigstens aus meinen täglichen Tagträumen aufwachen und eventuell in der Realität ankommen. Wobei. Da bräuchte ich wohl schon einen sehr harten Aufprall.“


„Da treffen einfach total zufällig zwei Menschen aufeinander, verbringen ein wenig Zeit miteinander, reden und teilen ganz viel. Und es fühlt sich an, als hätte ich einen Seelenverwandten gefunden, ganz sicher einen Freund. Total seltsam, dass alles durch die Distanz noch vertrauter wird, seltsam schön. Auf jeden Fall jemand Besonderes, den ich nicht mehr missen möchte.“


„Das war definitiv der schwierigste und lehrreichste Teil meiner Reise. Umgeben zu sein von so wahnsinnig vielen, wahnsinnig talentierten Menschen war einschüchternd, hat mich eingeschüchtert, gelähmt, blockiert, gehemmt. So habe ich mich noch nie erlebt. Auf einmal war ich schüchtern, verunsichert, still und voller Zweifel an mir, meinem Können und meinen Stärken. Diesen Zustand zu überwinden hat mich enorm viel Kraft gekostet, schlimmer fast als diese Vulkanbesteigung. Meine Grenzen aber habe ich noch nicht erreicht. Das Ende dieser Reise auch nicht.”


„This journey is also a journey to myself. To see things that I have never seen before and to meet people who are so inspiring that I have a million of ideas in my head the second I talk to them. To see how simple life can be and how beautiful. To experience that the beauty sometimes only lies within smiles and conversations and that pure happiness cannot be bought in any supermarket. I found it on the street, in the nature, in your arms and in my heart.”


„Auf dieser Fahrt hat mich nichts mehr beschäftigt als die Hitze, die unbequemen Sitze und die viel zu seltenen Klopausen. Mir muss es wohl ziemlich gut gehen.“


“They said it’s dangerous. But I feel more confident than ever. Is it risky to just trust in life?”

                        © Jacques Nkinzingabo

„Wie mich diese Unpünktlich- und Unzuverlässigkeit manchmal aufregt. Und diese Willkürlichkeit. Mich anzuschreien und zu brüllen: ‚You are against the law!‘, nur um Macht zu demonstrieren. Den fünffachen Preis zu verlangen, nur weil ich weiß bin. In solchen Momenten freue ich mich auf mein Herkunftsland.“


„Wie viel ich trotzdem vermissen werde. Simple Dinge, wie Menschen auf der Straße, zu jeder Tages-und Nachtzeit. Obst und Schuhe zum Verkauf am Straßenrand, bunte Stände, die vor Plastikwaren überlaufen, den verlockenden, gleichzeitig beißenden Geruch von Frittiertem, die gleißende Hitze, die sintflutartigen Regenfälle. Die Freude am Leben, die einem ungefragt mitgeteilt wird, die vielen oberflächlichen Gespräche zwischen Bus und Straße.“


„Habe ich mich wirklich so sehr verändert wie er sagt? Egal, ob das jetzt positiv ist oder nicht, ich nehme das Leben leichter. Immer noch nicht leicht genug, aber leicht genug, um immer abspringen zu können, zu leicht vielleicht, um mich festlegen zu müssen und verletzt werden zu können?“


„Beruhigend, dass ich bei all den Veränderungen noch genauso orientierungslos und genauso tollpatschig bin wie früher.“


„Wie beweglich ist Identität, wie beständig Veränderung?“


“It happened again, my phone got stolen. It was our last night, I was dancing, too careless, maybe. But in these moments of searching and supporting, of anger and frustration, I recognized that I am not alone. That I found friends who help me, who are with me and who want me to laugh. So I did. I dismissed the thought of having lost all my pictures and contacts and kept on drinking and dancing with the contacts that were not saved on my phone, but in my heart. It was our last night, but one of the best nights we’ve had here, a night full of love and laughter.”


“I’ve never argued so much with someone. I’ve never cared so much about someone.”


“Bin ich es, die alles kompliziert macht? Oder ist es einfach nur eine Tatsache, dass es kompliziert ist? (…) Ich glaube nicht, dass ich es fühle. Oder dass mir dieses Gefühl genug Sicherheit gibt. Vermutlich habe ich einfach nur Angst, Angst vor dem Abschied, vor dem Ende. Vor der Wahrheit. (…) Ist das nur ein Kapitel?“


« Ce n’est pas une histoire sur la guerre. C’est une histoire sur un paradis perdu. » - Gaël Faye


 ”These moments when you see two butterflies drawing circles above your head and you can completely identify with them.”


« Parler de soi-même, c’est aussi parler de l’univers. » Gaël Faye


„Ich denke, dass wir aufhören müssen, einander verändern zu wollen. Akzeptanz und Toleranz, das sind die Stichwörter. Es funktioniert nicht, dir meine Denkweise aufzudrücken und du wirst mich nie dazu bringen, friedfertig, leise, ausgeglichen und geduldig zu sein. Das bin ich nicht, aber vielleicht bin ich lernfähig.“


”Maybe this is the solution for us, the solution for so many of us, for this whole life: tolerance and acceptance. If we continue wishing and wanting to change each other, we will never move forward. We will stay stuck in our small world with our rigid visions and inflexible stereotypes, keeping a grey version of ourselves. But if we decide to appreciate other peoples’ talents and flaws, we will also accept the ones we have. If we decide to accept our diversity, we will grow and color our minds with the most beautiful colors one has ever seen. Let’s build bridges with the rainbows we’ve created within ourselves and let’s mix colors which are said not to be matched. Let’s create artworks out of our relationships and your life will be like sparkling fireworks.”


„Dieser Moment, wenn es aus heiterem – oder eher bewölktem – Himmel anfängt zu regnen, zu schütten, als ob es kein Morgen und morgen kein Wasser mehr gebe. Dieser Moment, wenn auch mein Regenschirm seinen Job aufgibt und mich im Regen stehen lässt. Dieser Moment, wenn mich zwei Sicherheitsfrauen in ihr winziges Wachhäuschen winken und mir nicht nur einen trockenen Unterschlupf, sondern auch ihre Freundschaft anbieten.“


„Mit Wehmut schwinge ich mich auf’s Moto, sehe diese Stadt an mir vorbeiziehen, Hügel, grüne Landschaft, Hausdächer, so weit das Auge reicht. Höre Busse und andere Motos unsinnig hupen – dieses Verkehrssystem werde ich wohl nie durchschauen – und sehe Autos haarscharf an meinem Bein vorbeiziehen. Rieche Mangos und Abgase, schmecke Sonne und Regen und kann es kaum erwarten, ihn wiederzusehen.“


„Der Himmel verdunkelt sich und sogleich hellt sich meine Stimmung auf. Regenzeit. Kaum habe ich denn Gedanken zu Ende gedacht, höre ich auch schon die ersten Tropfen auf die Blechdächer prasseln. Immer schneller, immer lauter, wie Trommeln, die einen hektischen Rhythmus spielen, der fast schon beruhigend, wenn nicht hypnotisierend wirkt. Gut, dass ich im Haus bin und nicht mehr raus muss. Gut, dass er bei mir ist, wir quasi eingesperrt sind, festsitzen. Diese Nähe wird fast erdrückend, dicht irgendwie, greifbar.“


„We don’t need to have the same color, we don’t need to speak the same language, we don’t need to have the same opinions and dreams to truly love each other.“


„So einfach war das. Ich ziehe mich aus, um der Kunst willen und behalte dennoch meine Prinzipien, meinetwillen.“


„Noch nie habe ich mich so sehr weg, so sehr zurück gewünscht. Sehnsucht bekommt eine neue Bedeutung, wird die allgemein zutreffende Definition für meinen Zustand, meine Stimmung, mich. Ich bin voll von Sehnsucht, ich bin Sehnsucht. Ich sehne mich nach dir, suche dich im Traum und bin auf Entzug.“


„Wo ist die Leichtigkeit? Jede meiner Bewegung fühlt sich schwerfällig an und auch meine Gedanken scheinen nicht hinterherzukommen, als würden sie sich sträuben zu realisieren.“


„Vielleicht habe ich meinem Herzen zu viel zugemutet, vielleicht war das Stück, das ich dort gelassen habe, ein wenig zu groß.“


„Sie sagt es und muss sich selbst mit ihren Worten überzeugen: Liebe ist schön und wunderbar, egal wo, egal wann und egal mit wem.“


„I will just keep on trying what I have been trying to do until now. To trust unconditionally, to not being afraid of getting hurt, to take things easy which is not easy. This is a process, we are in process.” 


Yule