Sturm und Ruhe. Einbrechen und Aufbauen. Stabiler diesmal. Distanz und Nähe. Stolz und Stärke.
Gefreut über: morgendliche Joggingrunden,
Kaffeemomente, einen undiplomatischen Mälze-Abend, ganz viel Kürbissuppe, einen
Ausflug nach Prag und einen nach Heidelberg, Glühweinmomente, ein chilliges
Wochenende in der Heimat, Besuch aus Rosenheim und aus Berlin, Sektmomente, meine Yoga-Probestunde, den ersten Schnee, neue coole Menschen und den Duft von Mandarinen
Geärgert über: so einiges, was mir aber zurzeit nicht
erwähnenswert scheint
Auszüge aus meinem Tagebuch:
"Wir können so stolz
auf uns sein, haben schon so viel geschafft und schaffen auch noch den Rest.
Und dann? Dann schreiben wir ein Buch, über unsere Geschichte. Eine
Erfolgsgeschichte :)"
"Ich hätte nicht
gedacht, dass ich so stark bin, hatte mich schon beinahe wieder aufgegeben.
Gut, dass sie mir vor Augen geführt hat, was ich alles geschafft habe, schaffen
kann. Genau im richtigen Moment."
"20.Mai 2016. Es ist
machbar."
"Was ist schon normal?
Schwer zu sagen. Aber das hier definitiv nicht."
"Ist das Heimweh? Dabei
vermiss ich keinen Ort. Sondern nur Ruhe, Nähe, Menschen, besondere Menschen.
Und dich."
"Mein Kopf versteht es einfach nicht, begreift mein Herz einfach nicht. So verdammt unlogisch. Es macht keinen Sinn und doch ist es so. Grand Canyon des Widerspruchs."
"Woher soll ich wissen, was gut ist für mich?! Wie viel davon? Wie viel soll es überhaupt um mich gehen, wie viel um andere?"
"Meine Maske ist gefallen, ich will nie wieder Puppe sein."
"Ist das ein Kriterium
für Freundschaft?"
"Dieser Bahnhof. Eine
Erinnerung taucht auf, tausende. Und versetzen mir einen Stich, tausende. Kalt
ist es, mein Atem malt weiße Wölkchen in die Luft. Auch damals war es kalt,
eisig kalt, und trotzdem war mir warm gewesen. Heute friere ich."
"Interessant, was sie
bemerkt hat und vermutlich hat sie recht. Da ist etwas in mir zerbrochen. Aber
das war wichtig. Als wäre die meterdicke Eisschicht eines zugefrorenen Sees
immer dünner geworden und schließlich durchbrochen worden. Scherben, Splitter,
Millionen Eiskristalle. Die Wunden verursacht und Narben hinterlassen haben.
Aus denen Schmelzwasser wurde, das den Schmutz mitgenommen hat. Das mich
befreit hat, irgendwie."
"Vorhersehbar war es. Trotzdem überrascht von diffusem Verlangen. Gedanken machen überflüssig.
Einfach, weil es einfach war."
Und der Dezember?
Ich freue mich auf: Glühwein und Christkindlesmarkt, Schnee
und den coolsten Symbiose-Adventskalender, Snowboarden (diesen Monat
hoffentlich wirklich!), Schafmilchseifen, einen überfälligen Poetry-Slam, die
Vollendung des Chaoten-Projekts, ein bisschen Chillen, mein nächstes Tattoo, Wiedersehen mit
Schwesterherz, eine Geburtstags- und eine Weihnachtsparty
Jule
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