Neuanfang und Stolpern, Fallen und Aufstehen. Ablenkung und
Heimweh. Ratlosigkeit und Verzweiflung, Umwege und Sackgassen. Abstand und
Nähe. Ende, Enttäuschung ohne Ende.
Gefreut über: Schreibinspiration, eine erfolgreiche
Wohnungssuche, süffigen Wein und gute Gespräche, Sprachnachrichten, Mojitos und
Sightseeing mit Lili, Heimatgefühl, das PKG-Sommerfest, Festivals, Musik und Wiedersehen
Geärgert über: einen fehlenden Rahmen, meine
Unfähigkeit mir einen Rahmen zu basteln, Abhängigkeiten, den Fahrraddieb, eine
durchgeknallte Ex-Freundin, unerträgliche Temperaturen, westliches
Konsumverhalten, Oberflächlichkeit, schlaflose Nächte, Selbstzweifel, die
falsche Richtung und den falschen Weg
Auszüge aus meinem Tagebuch:
„Ich muss niemandem
erklären wieso ich so bin wie ich bin. Bin gut so. Auch wenn ich vielleicht mal
anstrengend bin.“
„Ich hätte es doch
verdient oder??? Wie viele bittere Pillen muss ich noch schlucken, wie viele
Prüfungen bestehen, wie viele Niederlagen einstecken?“
„Ich stehe mir so oft
selbst im Weg, versperre mir die Tür zu meinem Glück. Und wenn ich mich dann
selbst aus dem Weg geräumt habe, klemmt die Tür.“
„Ich will die Hand
ausstrecken nach diesem hellen, schönen Lichtball. Es blendet, aber ich zwinge
mich dazu die Augen aufzubehalten, will sehen, will gesehen werden. Will
fühlen, eintauchen in diese Lichtkugel, will Glück fühlen, mich glücklich
fühlen. Will dich berühren, berührt werden von dir, von der Leichtigkeit des
Lebens. Und ich strecke die Hand aus, sehe, wie das Licht die feinen Härchen
auf meinem Unterarm mit Gold überzieht, wie es Schatten auf die Vögel auf
meinem Unterarm wirft. Fast sieht es aus als würden sie versuchen wollen
loszufliegen, dem Licht entgegen. Und ich strecke die Hand aus und zucke vor
Schmerzen zusammen, zucke zurück. Wieso war mir nicht bewusst, dass ich mit dem
Feuer spiele? Wieso nur habe ich mich blenden lassen? Das Licht war wohl zu hell,
die Verlockung zu groß und diese Vorstellung zu schön. (…) Und jetzt? Hab‘ ich
mich verbrannt.“
„(…) und ich habe
keine Lust meine Enttäuschung zu überspielen, meine Tränen wegzublinzeln. Und
auch keine Kraft dafür. Muss mir meine Ressourcen gut einteilen, das da wäre
Energieverschwendung. Und Selbstquälerei vermutlich. Also bin ich lieber
vernünftig, jetzt, ausnahmsweise.“
„Wahnsinn, wie aus
Ruinen noch solche Luftschlösser entstehen können. Luftschlösser, ohne
Fundament und ohne Inhalt, der Zerstörung geweiht. Und doch verblüffend schön,
fast einladend. Aber ich muss fernbleiben, nicht eintreten. Die Gefahr ist zu
groß, dass alles über mir zusammenbricht, noch einmal. Aber nicht nur die
Gefahr ist groß, auch die Verlockung. Süße Versuchung, bittersüß.“
„Ich dachte, ich komm‘
jetzt klar. Ich dachte, es reicht so zu tun als ob nichts gewesen wäre.
Anscheinend nicht. Ich brauch ’nen neuen Plan, nicht nur einen auf Papier.“
„Ok, ich bekomm‘ die
Dinge wieder in den Griff, nehm‘ die Fäden wieder in die Hand, zieh‘ daran.
Lass‘ mich nicht mehr strangulieren.“
„Es kann doch nicht
sein, dass alles, was mir so hart erarbeitet hab‘, mit einem Schlag weg ist,
vernichtet. (...) Ich hatte immer den Eindruck als liefe ich vorwärts, stetig,
mit einem Ziel vor Augen. War ich blind? (…) Ich hab‘ den Rückwärtsgang
eingelegt, Umwege genommen. Hab‘ mich verfahren, eindeutig.“
„Müdeeee. Aber bin im
Zug. Und es regnet, find’s voll schön irgendwie. :D“
„Jetzt ist Abend und –
ich bin glücklich. Fühl mich wieder lebendig, (…) fühle überhaupt mal wieder
was, was Positives. Ich fühl‘ mich echt.“
„Ich hatte mir
vorgenommen ehrlich zu sein. Zu mir selbst und zu anderen. Aber vor allem
erstmal zu mir selbst.“
„Und dann war’s so
cool, ich hab’s so gefeiert, die Stimmung, die Leute, die Musik, mich selbst.
Manchmal muss man einfach machen.“
„Yeah, vom Himmel
Sturzflug, hart gelandet.“
„So, jetzt geht es um
mich. Von mir aus bin ich egoistisch, aber ich bin jetzt wichtig, nur ich. Die
anderen können machen, was sie wollen, ich mach das, was mir guttut. Und vor
allem mache ich, will was erleben, will leben, intensiv.“
Und der August?
Ich freue mich auf: das nächste Festival, noch mehr
Wiedersehen, einen Geburtstag in Nürnberg, das Fest, das Ende meines Praktikums und Tage daheim
Jule
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