Sonntag, 2. August 2015

Bunte Kiste: Juli 2015

Neuanfang und Stolpern, Fallen und Aufstehen. Ablenkung und Heimweh. Ratlosigkeit und Verzweiflung, Umwege und Sackgassen. Abstand und Nähe. Ende, Enttäuschung ohne Ende.



Gefreut über: Schreibinspiration, eine erfolgreiche Wohnungssuche, süffigen Wein und gute Gespräche, Sprachnachrichten, Mojitos und Sightseeing mit Lili, Heimatgefühl, das PKG-Sommerfest, Festivals, Musik und Wiedersehen

Geärgert über: einen fehlenden Rahmen, meine Unfähigkeit mir einen Rahmen zu basteln, Abhängigkeiten, den Fahrraddieb, eine durchgeknallte Ex-Freundin, unerträgliche Temperaturen, westliches Konsumverhalten, Oberflächlichkeit, schlaflose Nächte, Selbstzweifel, die falsche Richtung und den falschen Weg


Auszüge aus meinem Tagebuch:

„Ich muss niemandem erklären wieso ich so bin wie ich bin. Bin gut so. Auch wenn ich vielleicht mal anstrengend bin.“

„Ich hätte es doch verdient oder??? Wie viele bittere Pillen muss ich noch schlucken, wie viele Prüfungen bestehen, wie viele Niederlagen einstecken?“

„Ich stehe mir so oft selbst im Weg, versperre mir die Tür zu meinem Glück. Und wenn ich mich dann selbst aus dem Weg geräumt habe, klemmt die Tür.“

„Ich will die Hand ausstrecken nach diesem hellen, schönen Lichtball. Es blendet, aber ich zwinge mich dazu die Augen aufzubehalten, will sehen, will gesehen werden. Will fühlen, eintauchen in diese Lichtkugel, will Glück fühlen, mich glücklich fühlen. Will dich berühren, berührt werden von dir, von der Leichtigkeit des Lebens. Und ich strecke die Hand aus, sehe, wie das Licht die feinen Härchen auf meinem Unterarm mit Gold überzieht, wie es Schatten auf die Vögel auf meinem Unterarm wirft. Fast sieht es aus als würden sie versuchen wollen loszufliegen, dem Licht entgegen. Und ich strecke die Hand aus und zucke vor Schmerzen zusammen, zucke zurück. Wieso war mir nicht bewusst, dass ich mit dem Feuer spiele? Wieso nur habe ich mich blenden lassen? Das Licht war wohl zu hell, die Verlockung zu groß und diese Vorstellung zu schön. (…) Und jetzt? Hab‘ ich mich verbrannt.“

„(…) und ich habe keine Lust meine Enttäuschung zu überspielen, meine Tränen wegzublinzeln. Und auch keine Kraft dafür. Muss mir meine Ressourcen gut einteilen, das da wäre Energieverschwendung. Und Selbstquälerei vermutlich. Also bin ich lieber vernünftig, jetzt, ausnahmsweise.“

„Wahnsinn, wie aus Ruinen noch solche Luftschlösser entstehen können. Luftschlösser, ohne Fundament und ohne Inhalt, der Zerstörung geweiht. Und doch verblüffend schön, fast einladend. Aber ich muss fernbleiben, nicht eintreten. Die Gefahr ist zu groß, dass alles über mir zusammenbricht, noch einmal. Aber nicht nur die Gefahr ist groß, auch die Verlockung. Süße Versuchung, bittersüß.“

„Ich dachte, ich komm‘ jetzt klar. Ich dachte, es reicht so zu tun als ob nichts gewesen wäre. Anscheinend nicht. Ich brauch ’nen neuen Plan, nicht nur einen auf Papier.“

„Ok, ich bekomm‘ die Dinge wieder in den Griff, nehm‘ die Fäden wieder in die Hand, zieh‘ daran. Lass‘ mich nicht mehr strangulieren.“

„Es kann doch nicht sein, dass alles, was mir so hart erarbeitet hab‘, mit einem Schlag weg ist, vernichtet. (...) Ich hatte immer den Eindruck als liefe ich vorwärts, stetig, mit einem Ziel vor Augen. War ich blind? (…) Ich hab‘ den Rückwärtsgang eingelegt, Umwege genommen. Hab‘ mich verfahren, eindeutig.“

„Müdeeee. Aber bin im Zug. Und es regnet, find’s voll schön irgendwie. :D“

„Jetzt ist Abend und – ich bin glücklich. Fühl mich wieder lebendig, (…) fühle überhaupt mal wieder was, was Positives. Ich fühl‘ mich echt.“

„Ich hatte mir vorgenommen ehrlich zu sein. Zu mir selbst und zu anderen. Aber vor allem erstmal zu mir selbst.“

„Und dann war’s so cool, ich hab’s so gefeiert, die Stimmung, die Leute, die Musik, mich selbst. Manchmal muss man einfach machen.“

„Yeah, vom Himmel Sturzflug, hart gelandet.“

„So, jetzt geht es um mich. Von mir aus bin ich egoistisch, aber ich bin jetzt wichtig, nur ich. Die anderen können machen, was sie wollen, ich mach das, was mir guttut. Und vor allem mache ich, will was erleben, will leben, intensiv.“


Und der August?

Ich freue mich auf: das nächste Festival, noch mehr Wiedersehen, einen Geburtstag in Nürnberg, das Fest, das Ende meines Praktikums und Tage daheim

Jule


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