Eigentlich wollte ich ein paar sinnvolle Sätze zum Thema
Entspannung bilden, weil ich gerade NICHT entspannt bin. Genau deswegen wohl
sträuben sich meine ausgewählten Wörter, wollen keinen Sinn ergeben. Vermutlich
muss ich etwas ändern, mal wieder. Muss lernen, mich zu entspannen. Nur wie?
Wie, wenn man jede Woche 4 Prüfungen hat und sich nicht imstande fühlt,
tonnenweise Infos zu lesen, zu lernen. Zu merken??? Wie, wenn man nicht mal
Zeit hat, soziale Kontakte zu pflegen? Wie, wenn meine Ansprüche an mich nicht
von mir weichen wollen, obwohl mein Verstand mir etwas anderes sagt? Nicht nur
mein Verstand, der ja auch nicht immer Recht hat, sondern ebenso der Rest
meines Ichs fordert Ruhe, Entspannung, Gelassenheit. So wenig Schlaf ich
brauche und so gern ich Kaffee trinke, es reicht. Muss nicht immer an’s Limit,
darüber hinaus, über’s Ziel schießen, übertreiben. Muss an mich denken. Und
Zeit mit mir verbringen, so wie es auf meiner Liste mit den Vorsätzen für 2015
steht. Wie es halt so ist, wurde die vernachlässigt und liegt irgendwo in
meinem Chaos. Also, Vorsatz-Liste rausgekramt und To-Do-Liste verbannt und ja,
ich hatte gar keine schlechten Ideen für dieses Jahr. Für Veränderungen. Ideen,
die ich umsetzen wollte, auch angefangen hatte umzusetzen, aber wo mir das
Durchhaltevermögen gefehlt hat, die Disziplin, die Motivation. Veränderungen
brauchen Zeit, ich weiß, und nur weil ich mich vielleicht in einer Durststrecke
befinde, heißt das nicht, dass ich meine Ziele aus den Augen verloren habe.
Oder dass ich nichts geschafft habe. Punkt 1 auf der Liste heißt Yoga. Und das
habe ich gemacht, mache ich weiterhin. Nicht jeden Tag, aber jede Woche, jede
Woche manchmal mehrmals. Punkt 2? Einen Blog erstellen. Mehr muss ich wohl
nicht dazu schreiben :)
Punkt 3? Selfie-Abende, jede Woche mindestens einen. Das
Prinzip ist das Folgende: Ich suche mir einen Abend der kommenden Woche aus,
der reserviert ist. Für mich, für meine Lieblingsbeschäftigungen, für meine
Gedanken. Den ich verteidige, an dem ich mir nichts anderes vornehme, an dem
ich einen festen Termin mit mir selbst habe. Und nicht, um bescheuerte Serien
und noch bescheuertere Videos anzuschauen, auch nicht, um zu telefonieren und
zu skypen. Sondern um mich mit mir selbst zu beschäftigen, mich mit dem zu
beschäftigen, was mich beschäftigt. Denken und Nicht-Denken also. Entspannen.
Wörter, die sich in meinem Kopf ansammeln auf’s Papier bringen. Oder Wörter in
Formen und Farben umwandeln und drauf los malen. Zeichnen. Lesen, Meditieren,
Yoga. Dinge, die mir guttun und für die ich mir zu selten Zeit nehme, die ich
vernachlässige, sobald ich Stress habe. Dabei würden mir diese Dinge helfen,
mein Stresslevel zu senken. Also? Dieses Wochenende einen Selfie-Abend, an dem
ich ein bisschen male, ein bisschen lese und ein bisschen schreibe, dann habt
auch ihr wieder mehr zu lesen. Und dann lasse ich mich in dieser Prüfungsphase
ein bisschen inspirieren von schlauen Menschen, die tolle Bücher geschrieben
haben, von der Vielfalt der Farben, von meinen Gedanken, die sich manchmal selbstständig
machen, um ihre eigenen Wege zu gehen. Denen werde ich folgen, mich auf
Spurensuche begeben und schauen, wohin mich die Reise führt. Ich schalte meinen
Computer aus, ignoriere mein Handy und lass‘ mich von meinen Gedanken ein
bisschen forttragen, ein bisschen Traumreise.
Ich brauch‘ ein bisschen Zeit für mich, um Platz zu
schaffen. Nein, ich werde in meiner Selfie-Zeit nicht mein Zimmer aufräumen,
vielmehr meinen Kopf. Meine Gedanken sortieren, um Platz für neue Gedanken zu
schaffen, Raum für Fantasie und Orte für kreatives Chaos. Verstaubte Denkmuster
aussortieren, Eindrücke neu anordnen oder ungeordnet lassen, Neues entstehen
lassen. Ich brauch‘ ein bisschen Zeit für mich, um mich ein bisschen mehr zu
finden. Nimm dir ein bisschen Zeit für dich, um Ideen zu sammeln, um zu
genießen, was du denkst und was du hast. Lass deine Ideen in dir wachsen bis
Bäume daraus werden, die grüne Blätter tragen oder Blumen, die sich der Sonne
zuwenden. Und dann kann man sich auch wieder mit der Außenwelt verbinden, um
der Welt all‘ die bunten Ideen zu zeigen :)
Eure Jül
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