So einfach und so schwer zugleich. So einfach zu merken und
so schwer umzusetzen. Denn was tun, wenn du weißt, dass du dein eigener
Schlüssel zum Glück bist, du dich aber permanent in die falsche Richtung drehst,
dir Türen versperrst, die du dir selbst öffnen könntest?
Fragen, Fragezeichen, überall, ruhelos, auf der Suche. Nach
Antworten. Bist du glücklich? Was macht dich glücklich? Was machst du, um
glücklich zu sein, um glücklich zu werden? Was willst du werden, aus deinem
Leben machen? Was willst du erreichen, bewegen? Bist du frei, unbeschwert?
Willst du das sein? Was gibt dir Sicherheit? Wie kommst du vorwärts, was ist
das Ziel? Renn um dein Leben, Wettlauf, hol den Preis. Ziellinie.
Streckenabschnitt. Was sind deine Träume? Verwirklichst du sie? Was hindert
dich daran, sie zu verwirklichen? Wer hindert dich daran? Wer tut dir nicht gut
und was macht dir Spaß? Was tust du dir Gutes und was anderen? Schau dich um,
Rücksichtnahme, Berührung. Kontakt, Verbindung. Ohne Abhängigkeit, Freiheit.
Ich nenne keine Antworten, zu verschieden sind sie, zu bunt.
Vermutlich bunter als der Regenbogen, bunter als das Sonnenlicht, das sich im
Mosaikfenster jener Kirche bricht, Punkte, die den Schatten durchlöchern, das
erdrückende Dunkel leichter machen. Bunte Antworten, subjektive Meinungen, die
zu jedem von euch gehören, die aber auch gerade nur im Moment eure Antworten
sind. Flüchtig, wandelbar. Antworten, die die Farbe wechseln werden, mit euch
und eurer Geschichte, Chamäleon. Und all diese Antworten sind nur
Momentaufnahmen, kleine Anker, aber definitiv nicht die Lösung.
Denn die Lösung, das bist du, mit deiner Willenskraft,
deiner Energie, deiner Stärke. Denn vor der Umsetzung steht der Wille. Du
kannst nicht glücklich werden, wenn du es nicht willst, nicht deine Träume
verwirklichen, wenn du nicht willst, wenn es dir gleichgültig ist. Aber wenn du
den Entschluss gefasst hast, dich auf den Weg zu machen, dann wirst du auch
ankommen. Wenn du willst, wirst du Mittel und Möglichkeiten finden, versuchen,
ausprobieren. Und es wird funktionieren. Vielleicht nicht jetzt, nicht morgen,
aber bald. Vielleicht nicht beim ersten Versuch, Experiment, Lotterie. Sicher
aber bei einem der weiteren Versuche, Aufgeben ist keine Option. Sicher wirst
du auf Grenzen stoßen, gegen Mauern rennen, die meisten hast du selbst
errichtet. Und kannst sie niederreißen, mit voller Kraft oder abbauen, Stein
für Stein. Denn oftmals bist es nur du selbst mit deinen Ängsten und Zweifeln,
der dich daran hindert, deine Träume zu verwirklichen. Oftmals stehst nur du
selbst dir im Weg, bist dein eigener Schlüssel, der klemmt.
Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel, ja, du kannst
nicht immer auswählen, dir nicht immer deine Lieblingssorte aussuchen. Marzipan
nimmt dir jemand weg. Bekommst vielleicht nicht mal eine Praline, musst in den
sauren Apfel beißen. Und dann? Ist die Lösung immer noch so simpel wie schwer.
Die Lösung bist du. Du allein kannst entscheiden, wie du mit dem umgehst, was
dir passiert, widerfährt, zustößt. Du allein kannst den Blickwinkel ändern, die
Perspektive wechseln, die Straßenseite. Kannst die Sicht auf die Dinge ändern,
deine Sicht. Setz die rosarote Brille ab und nimm ‘ne grüne, passend zum Apfel,
der so sauer ist, dass du das Gesicht verziehen musst, so sauer, dass du aber
süßes Marzipan umso mehr zu schätzen weißt, ab jetzt jedes Mal. Und wenn es nur
das ist, was du dabei lernst, was dich eine andere Kameraeinstellung benutzen
lässt. Schnitt.
Die eine Antwort gibt es nicht, mais la solution, c’est toi,
c’est toujours toi. Du hast es in der Hand, den Schlüssel, die Kamera. Mach was
draus. Dreh‘ den Schlüssel, die Tür wird sich öffnen. Wechsle die Perspektive,
die Kamera wird laufen. Und dein Film geht weiter.
Eure Jül