Willkommen im Leben von Jül. Heutiges Thema: Meine
Faschingsferien. Ihr könnt vor lauter Spannung kaum noch stillsitzen, richtig? Eine
vorlesungsfreie Woche, danke liebe französische Uni, sehr gnädig. Aber ja,
immerhin eine freie Woche! Die muss gut genutzt sein! In der muss
Weltbewegendes geschehen! Über die muss berichtet werden!
Okay, erwischt, so exotisch war’s dann doch nicht. Außer
vielleicht meine Verkleidung an Fasching, aber dazu an späterem Wort. Ich bin
einfach nach Hause gefahren. Nach Hause, wo ist das?
Manchmal weiß ich es
nicht, zu oft habe ich den Wohnort gewechselt, zu viele Erinnerungen hängen an
besagten Orten. Nicht immer gute, auch nicht immer schlechte. Heimat ist da, wo
ich herkomme. Klar, so habe ich das oben gemeint, ich bin nach Hause gefahren,
in mein Geburtskaff quasi. Und trotzdem ist das nicht immer Heimat für mich,
weil ich mich dort manchmal nicht heimisch fühle. Regensburg war schon Heimat
und Brüssel und Clermont. Und auch nicht. Heimat waren und sind meine Freunde,
meine Familie, Heimat bin ich an unterschiedlichen Orten. Heimat ist immer
gerade da, wo ich mich zuhause fühle, manchmal an einem ganz bestimmten Ort,
oft an mehreren Orten, selten nirgendwo. Manchmal bei diesem einen Menschen, oft zusammen mit mehreren Menschen, selten nur mit mir. Manchmal
nicht mal mit mir. Und das ändert sich auch noch. Manchmal, manchmal sogar oft.
Gerade war mein Zuhause zuhause. Ich musste mich ein
bisschen stressen, aber bin ja zum Glück gut organisiert und konnte fast alle mir
wichtigen Menschen sehen, die ich aus meinem Geburtskaff und aus der Schulzeit
kenne. Oder aus dem Italienurlaub ;) Was ich mit diesen coolen Menschen gemacht
habe? Reden, Lachen, Lästern. Kaffee trinken, vegan brunchen, Kino -ja, 50
Shades of Grey natürlich, was sonst :) – Vintagemarkt, Feiern. Gefeiert wurde
übrigens vor allem mein Accessoire, die schönste Ananas. Ok, ich berichtige:
die schönste essbare Ananas ;)
Schwesterherz darf natürlich auch nicht
fehlen, wir haben die Piste unsicher gemacht und die Piste hat uns unsicher
gemacht. Aber nur die eine, diese eine kleine schwarze, die so böse war. Aber
wir hatten die Sonne auf unserer Seite. Und das Bier :)
Und doch freue ich mich schon wieder auf das Land der
Weintrinker, meine neuen Wanderschuhe und Gesprächsstoff im Gepäck,
Sommerkleider und Geschichten.
Eure Tschulse (=Heimatsprache)