Mittwoch, 1. Juni 2016

Bunte Kiste: Mai 2016

Atemnot und Stillstand. Leerlauf und laufen lernen, laufen lassen. Stop-Taste, Pause, nie wieder Repeat. Diesunddasananas.


Gefreut über: Krankenbesuche, Tulpen und andere Blumen, so viel Hilfsbereitschaft, Düfte, Gerüche und meinen Geschmackssinn, DVD- und Film-Abende, Deluxe-Salat und Pseudo-Steaks, ein interessantes Seminar, mein Thema, gelatinefreie Gummibärchen, illegalen Sport, ein wenig mehr Symmetrie, ganz viel Sonne und Musik und Seifenblasen und Leichtigkeit. Festivalstimmung.

Geärgert über: mein Immunsystem, Busfahrten und Enttäuschung

Auszüge aus meinem Tagebuch:

"Ja, ich weiß auch nicht, was das soll. Ich glaube, es kann gar nicht mehr anders als oberflächlich sein. Alles andere geht nicht mehr, oder? Alles andere war doch so viel wertvoller."

"Wir setzen künstliche Filter, an den unterschiedlichsten Stellen, um uns irgendwie entscheiden zu können. Qual der Wahl, Übermaß an Möglichkeiten. Zu viel, zu schnell, zu gut geht es uns."

"Wie viel Kontrolle tut mir, tut dir, tut uns gut?"

"Da werde ich einfach als Weltverbesserin bezeichnet. Uh, ganz schön viel Verantwortung."

"Ich mag keine halbe Sachen. Entweder ganz oder gar nicht. Aber muss ich wirklich komplett geflasht sein, um mich dafür entscheiden zu können? Muss ich erst etwas, muss ich ihn erst hassen, um mich umdrehen zu können? Muss erst etwas, muss ich ihn erst lieben, um mich darauf einlassen zu können? Es ist nicht alles Schwarz und Weiß. Das Leben ist grau. Und bunt. Und manchmal nur grau, manchmal nur bunt und manchmal alles zusammen. Und dann ist es eben diese komische Mischfarbe, deren Elemente ich nicht mehr ausmachen kann und dann sollte ich diese Versuche alles zu ordnen eben lassen und mich mit dieser Mischfarbe anfreunden. Sieht vielleicht seltsam aus, schmeckt aber eigentlich ganz gut. Schmeckt eigentlich ziemlich geil. Schokolade ist ja auch braun."

"Vermutlich sollte ich aufhören, mir Dinge vorzustellen, auszumalen, mit Buntstiften. In meiner Fantasie leuchten die Farben irgendwie heller, in echt war dieses Wiedersehen doch irgendwie ernüchternd. Blass und verwaschen, vom Regen und allem, was die Realität hässlich macht."

"Vielleicht red‘ ich mir inzwischen nur ein niemanden zu brauchen aus Angst, wieder einmal zu merken, dass niemand zu mir passt oder vielmehr ich zu niemandem passe. Stehe wieder am Rand, beobachte, gehöre nicht dazu. Außenseiterin,  Einzelkämpferin, Gegenstromläuferin. Bin überall dabei und bin es nicht. Gehöre zu ihm, zu ihr, zu ihnen und tue es nicht. Und das ist nicht einmal meine Intention, das passiert automatisch, das war schon immer so. Und frage mich, warum ich mich nie zugehörig fühle, weder einem Ort, noch einer Gruppe, erst recht nicht einem Menschen."

"Gib‘ mir ein bisschen Sonne, ein bisschen Bier und den richtigen Beat, dann werd‘ ich übermütig. :)"

"Vielleicht sollte man manches einfach nicht ausreizen. Vielleicht lieber manches offen stehen lassen, mit Fragezeichen und Platz für Hypothesen."

"Und schon wieder. Die Realität war farbloser als meine Tagträume dazu. Sind das nur meine zu festen, zu hohen Erwartungen?"

"Das ist wohl passiert, weil ich wollte, dass es passiert. Ich weiß, was ich will und wie ich es bekomme, meistens. Das hat sich aber so angefühlt, als würde ich das wilde Leben in eine vorgefertigte, betonierte, gerade Bahn zwängen wollen. Weil ich wollte, dass es genau so verläuft und genau so hat es sich dann nicht mehr passend angefühlt. Wäre es besser gewesen, ich hätte nichts gewollt und nichts versucht und nichts wäre passiert?"

„Jule, du bist so blöd.“ – „Ich weiß. Du bist auch nicht besser.“ Wir schauen uns an und müssen lachen, so lange, bis sich die Dummheiten der letzten Nacht nicht mehr so dumm anfühlen und der verrückte Leichtsinn, der uns beide manchmal packt, alles zu rechtfertigen scheint. Immerhin wird uns so nicht langweilig, immerhin spielen wir so nicht immer in diesem System mit, brechen manchmal aus, sind ein wenig wagemutig und überdreht und übermütig. Sind hoffentlich nicht gänzlich unverbesserlich. ;)


Und der Juni?


Ich freue mich auf: Sommersprossen, Sommerregen, Sommersonnenlaune. Auf ziemlich viele Wiedersehen und Städtetrips, kleiner werdende Bücherberge, Cocktails, Campusfest, legalen Sport und durchtanzte Nächte

Jule

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