Atemnot und Stillstand. Leerlauf und laufen lernen, laufen
lassen. Stop-Taste, Pause, nie wieder Repeat. Diesunddasananas.
Gefreut über: Krankenbesuche, Tulpen und andere
Blumen, so viel Hilfsbereitschaft, Düfte, Gerüche und meinen Geschmackssinn,
DVD- und Film-Abende, Deluxe-Salat und Pseudo-Steaks, ein interessantes
Seminar, mein Thema, gelatinefreie Gummibärchen, illegalen Sport, ein wenig
mehr Symmetrie, ganz viel Sonne und Musik und Seifenblasen und Leichtigkeit.
Festivalstimmung.
Geärgert über: mein Immunsystem, Busfahrten und Enttäuschung
Auszüge aus meinem Tagebuch:
"Ja, ich weiß auch nicht, was das soll. Ich glaube, es kann gar nicht
mehr anders als oberflächlich sein. Alles andere geht nicht mehr, oder? Alles
andere war doch so viel wertvoller."
"Wir setzen künstliche Filter, an den unterschiedlichsten Stellen, um
uns irgendwie entscheiden zu können. Qual der Wahl, Übermaß an Möglichkeiten.
Zu viel, zu schnell, zu gut geht es uns."
"Wie viel Kontrolle tut mir, tut dir, tut uns gut?"
"Da werde ich einfach als Weltverbesserin bezeichnet. Uh, ganz schön
viel Verantwortung."
"Ich mag keine halbe Sachen. Entweder ganz oder gar nicht. Aber muss ich
wirklich komplett geflasht sein, um mich dafür entscheiden zu können? Muss ich
erst etwas, muss ich ihn erst hassen, um mich umdrehen zu können? Muss erst
etwas, muss ich ihn erst lieben, um mich darauf einlassen zu können? Es ist
nicht alles Schwarz und Weiß. Das Leben ist grau. Und bunt. Und manchmal nur
grau, manchmal nur bunt und manchmal alles zusammen. Und dann ist es eben diese
komische Mischfarbe, deren Elemente ich nicht mehr ausmachen kann und dann
sollte ich diese Versuche alles zu ordnen eben lassen und mich mit dieser
Mischfarbe anfreunden. Sieht vielleicht seltsam aus, schmeckt aber eigentlich
ganz gut. Schmeckt eigentlich ziemlich geil. Schokolade ist ja auch braun."
"Vermutlich sollte ich aufhören, mir Dinge vorzustellen, auszumalen, mit
Buntstiften. In meiner Fantasie leuchten die Farben irgendwie heller, in echt
war dieses Wiedersehen doch irgendwie ernüchternd. Blass und verwaschen, vom
Regen und allem, was die Realität hässlich macht."
"Vielleicht red‘ ich mir inzwischen nur ein niemanden zu brauchen aus
Angst, wieder einmal zu merken, dass niemand zu mir passt oder vielmehr ich zu
niemandem passe. Stehe wieder am Rand, beobachte, gehöre nicht dazu.
Außenseiterin, Einzelkämpferin, Gegenstromläuferin.
Bin überall dabei und bin es nicht. Gehöre zu ihm, zu ihr, zu ihnen und tue es
nicht. Und das ist nicht einmal meine Intention, das passiert automatisch, das
war schon immer so. Und frage mich, warum ich mich nie zugehörig fühle, weder
einem Ort, noch einer Gruppe, erst recht nicht einem Menschen."
"Gib‘ mir ein bisschen Sonne, ein bisschen Bier und den richtigen Beat,
dann werd‘ ich übermütig. :)"
"Vielleicht sollte man manches einfach nicht ausreizen. Vielleicht
lieber manches offen stehen lassen, mit Fragezeichen und Platz für Hypothesen."
"Und schon wieder. Die Realität war farbloser als meine Tagträume dazu.
Sind das nur meine zu festen, zu hohen Erwartungen?"
"Das ist wohl passiert, weil ich wollte, dass es passiert. Ich weiß, was
ich will und wie ich es bekomme, meistens. Das hat sich aber so angefühlt, als
würde ich das wilde Leben in eine vorgefertigte, betonierte, gerade Bahn
zwängen wollen. Weil ich wollte, dass es genau so verläuft und genau so hat es
sich dann nicht mehr passend angefühlt. Wäre es besser gewesen, ich hätte
nichts gewollt und nichts versucht und nichts wäre passiert?"
„Jule, du bist so blöd.“ – „Ich weiß. Du bist auch nicht besser.“ Wir
schauen uns an und müssen lachen, so lange, bis sich die Dummheiten der letzten
Nacht nicht mehr so dumm anfühlen und der verrückte Leichtsinn, der uns beide
manchmal packt, alles zu rechtfertigen scheint. Immerhin wird uns so nicht
langweilig, immerhin spielen wir so nicht immer in diesem System mit, brechen
manchmal aus, sind ein wenig wagemutig und überdreht und übermütig. Sind
hoffentlich nicht gänzlich unverbesserlich. ;)
Und der Juni?
Ich freue mich auf: Sommersprossen, Sommerregen,
Sommersonnenlaune. Auf ziemlich viele Wiedersehen und Städtetrips, kleiner
werdende Bücherberge, Cocktails, Campusfest, legalen Sport und durchtanzte
Nächte
Jule
Schön, dass die gelatinefreien Gummibärchen dich so gefreut haben :) Gern geschehen!
AntwortenLöschen:)
Löschen