Montag, 1. Februar 2016

Bunte Kiste: Januar 2016

Eiszeit und Einkugeln. Starre und Stillstand. Spiegelglatt. Rutschgefahr. 
Es taut und der Nebel lichtet sich.


Gefreut über: Sprachnachrichten, einen aufschlussreichen Kaffeeklatsch, Pistengaudi, dreckige Witze, Schneeflocken, Kopfstand-Erfolge, einen unerwartet lustigen Lasagne-Abend, Winterball mit Salsa und Abendrobe, Zeit mit der, bei der ich mich nicht erklären muss, weil sie versteht.


Geärgert über: Ziehwege, eine Sinnkrise, Schlafmangel und meinen alten Perfektionismus, den ich für tot geglaubt hatte

Auszüge aus meinem Tagebuch:

"Ich hätte noch so viel Stoff für Tagträume gehabt. Verschwendete Zeit allerdings."

"Sie steht neben mir und zwingt mich beinahe dazu, die Bilder abzuhängen, andere an deren Platz zu hängen. Das geht nicht, erkläre ich, die Löcher bleiben. Denn du hast schließlich ein Loch hinterlassen und ich weiß noch nicht, wie ich es füllen, stopfen, schließen soll, weiß nicht, ob das überhaupt möglich ist. Also erstmal Mut zur Lücke."

"Wir sollten alle öfters denken wie ein Mann. Geradlinig und ohne Schnörksel. Ich glaub, ich brauch 'ne Anleitung dazu. :D"

"Das war das Schlimmste, so will ich nicht angesehen werden, so will doch niemand angesehen werden. Mitleidsblick. Als wäre ich das Opfer. Als wäre ich in diese Rolle, in die Ecke gedrängt worden und müsste all‘ das über mich ergehen lassen. Viel zu viel Ungleichheit, die ich erst wieder ausgleichen muss. Ich. Denn das da war meine Entscheidung. Und es war die richtige."

"Was nützt es, wenn man gute Ideen hat, aber keine Grundlagen, um sie umzusetzen?"

"Ich will mein Glück nicht an einen Menschen binden. Aber woran dann?"

"Und was bleibt? Das bin ich, immer ich selbst. Deswegen muss ich wohl mein Glück an mich binden. Ist das dann egoistisch? Aber was, wenn sich mein Glück und das von anderen bedingen?"

"Jetzt wendet sich das Blatt. Nein, anders: Jetzt wende ICH das Blatt."

"Klar, wer will schon jemanden leiden sehen? Wer will schon sehen, was er allein mit Worten für einen Schaden anrichten kann? Wer will schon sehen, wie er mit Blicken verletzen kann? Da sagt man schon mal Sachen, die nur die halbe Wahrheit sind. Um den anderen in Watte zu packen und um’s nicht ganz hässlich werden zu lassen. Da sagt man schon mal Sachen, die man nicht so meint und nicht so fühlt. Um einen Teil der Illusion zu wahren."

"Ach Mann. Soziale Isolation war doch ne blöde Idee.:D"

"Wieso kann ich nicht mehr diszipliniert sein? Ich dachte, das wäre ein Teil von mir, ich dachte, das könnte ich noch, konnte ich doch immer. Hab ich es verlernt? Oder habe ich mich so stark verändert, dass ich das nicht mehr bin?"

"Wenn ich dieses Vermissen mit Vorfreude verknüpfen könnte, wäre es vielleicht leichter auszuhalten, dann wäre es vielleicht sogar schön. Aber unter diesen Umständen?"

"Ach egal. Die Zeit vergeht auch so."

"Ich bin gerne Macherin. Ich will etwas tun, etwas bewegen, etwas verändern. Dinge ansprechen, auf die richtige Bahn bringen und in die richtige Richtung lenken. Gefühle am besten auch. Aber jetzt ist Zeit, die Klappe zu halten, jetzt ist Zeit loszulassen, schweigend. Nicht nur das Steuer. Sonst baue ich vielleicht noch einen Unfall."

"Das ist ja wohl Wolkentraining Deluxe. Würde mich als Fortgeschrittene einstufen, auf dem besten Weg zum Profi. :)"

„Irgendwie“ passt besser als „perfekt“.


Und der Februar?

Ich freue mich auf: das Ende der Prüfungen, ausschlafen, ein bisschen feiern, Wiedersehen, den Beginn meines Praktikums und auf meine Lieblingsstadt.

Jule




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